Die Bürgergemeinschaft zum Erhalt der Hallertauer Kulturlandschaft
meldet sich zu Wort.

Sehr geehrte Damen und Herren,

In unserem letzten Beitrag als Bürgergemeinschaft zum Erhalt der Hallertauer Kulturlandschaft war unsere Botschaft:
"Uns ist wichtig Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger zu den Auswirkungen der geplanten Baumassnahme zu schaffen.“

So sieht jetzt unsere Naturlandschaft aus.


sondergebiet 2

Ein Industriegebiet in Rohrbach und noch dazu eines von der übleren Art. Wo? Zwischen Ottersried, Gambach und Rohr direkt neben dem beschaulichen und ruhigen Waldgebiet des Steinlbergs gelegen.

BRAUCHT´S DES

Haben Sie davon noch nichts gehört?
Möglicherweise haben Sie die Presseverlautbarungen im Pfaffenhofener Kurier gelesen, wo immer wieder von einer Humusaufbereitungsanlage die Rede ist. Auch Bürgermeister Keck spricht verharmlosend stets nur von einem Lagerplatz.
Um was geht es?
Die Gemeinde Rohrbach hat beschlossen, einen vorha- benbezogenen Baubauungsplan „Sondergebiet Lagerplatz mit Recycling- und Aufbereitungsanlage Ottersried“ aufzustellen. Nach den bisher im Bebauungsplanverfahren ausgelegten Unterlagen ist es so, dass im ge- planten Sondergebiet Recycling- und Aufbereitungsanlagen betrieben werden sollen und dazu sind zwangsläufig auch Lagerflächen notwendig. Der Schwerpunkt liegt also beim Recyclen und Aufbereiten inklusive Lärm und Staub und weniger beim lautlosen Lagern.

Was soll auf dem geplanten 2,4 ha großen „Sondergebiet“ denn wirklich betrieben werden?
Nun, zum einem soll dort ein Betonbrecher betrieben und zum anderen soll belastetes und kontaminiertes Bodenmaterial durch Sieben aufbereitet werden, woraus dann wertvoller Humus wer-den soll. Wie das genau geht, wird von der Gemeinde nicht erklärt.
Nun, Wunder gibt es immer wieder.


Ist denn das erste Rohrbacher Industriegebiet tatsächlich so schlimm?
Die geplante Betonbrecheranlage und deren Befüllung erzeugt einen Lärm wie ein startender Militärjet. Vor allem die Ottersrieder, die nur 300 m vom Betonbrecher entfernt wohnen, werden endlich die beschau- liche und nahezu langweilige Ruhe los. Die Gemeinde Rohrbach hat des- halb auch vorgesorgt und will Betriebszeiten von 6 Uhr morgens bis 22 Uhr abends und das montags bis einschließlich samstags zulassen. Bravo!
Bürgermeister Keck und dem Gemeinderat ist durchaus bewusst, dass sie hier eine Umweltsauerei planen. Deshalb werden unscheinbare und ver-harmlosende Begriffe wie Lagerplatz, Recycling oder Humusaufbereitung verwendet. Bürgermeister Keck kleidet diesen Umweltfrevel in ein blütenweißes Hemd und einen Frack aus edlem Zwirn, um seinen Bürgern diese wunderbare, saubere und lautlose Industrieanlage schmackhaft zu machen und um bei ihnen keine Unruhe aufkommen zu lassen: Ein wahrhaft exzellenter Schneidermeister. Für seine Bürger scheint er weni- ger übrig zu haben. In der Gemeinderatssitzung, in der der Aufstellungsbeschluss für das Sondergebiet gefasst wurde, wurden die Themen Lärm, Staub oder Verkehr mit keinem einzigen Wort erwähnt!

Rohrbacher und Gambacher atmen jetzt auf: Der heilige St. Florian be- denkt ja nur die Ottersrieder mit dem ersten Rohrbacher Industriegebiet. Vielleicht zu früh gefreut. Ein 2,4 ha großes Industriegebiet mit einer versiegelten Fläche von 1,7 ha und Hallen wird nicht zum Spaß oder als Freizeithobby errichtet. Beton und verseuchtes Bodenmaterial wird in großem Umfang aus einem Umkreis von 50 km heran- und wieder weg- gekarrt; ansonsten würde sich ein solcher Aufwand ja nicht rentieren. Das bedeutet Schwerlastverkehr ohne Ende durch Gambach, Ottersried und auch Rohrbach selbst; dort werden besonders die Bewohner der Ottersrieder und Fahlenbacher Straße beglückt. Macht nichts, Sie sind den Verkehr ja schon gewohnt.

Wenn mitten in der weitgehend unberührten Hügellandschaft des Steinl-bergs ein derart schmutziges und lautes Industriegebiet zugelassen werden sollte, braucht man nicht lange zu warten, bis es erweitert wird. Es ist ziemlich naiv zu glauben, dass es bei dem jetzt geplanten Umfang bleibt. Die Argumentation ist immer dieselbe: Dort ist ja schon Dreck und Lärm, da können wir getrost noch eines draufsetzen.
Wieso ist hier von einem Industriegebiet die Rede, wo es doch „nur“ ein „Sondergebiet“ werden soll? Nun, diese Info untertreibt etwas. Hinsicht- lich Umweltschädlichkeit und Lärmentwicklung gibt es eine Stufung sol- cher Gebiete. Relativ harmlos sind noch Gewerbegebiete, etwas weniger erträglich sind in der nächsten Stufe klassische Industriegebiete und was schließlich in einem Industriegebiet nicht mehr zulässig ist, legt man dann in ein Sondergebiet. Dort gibt es kaum noch Grenzen. Die zu erwar- tenden „Sauereien“ können dort fröhliche Urstände feiern.

Was sind die Folgen eines solchen Industriegebiets?

  • Komplette Zerstörung der bisher weitgehend unberührten Hügel- landschaft am Steinlberg

  • Erhebliche Lärmbelastung vor allem für die Gemeindebürger in Ot- tersried

  • Massive und stetig anwachsende Belastung der Menschen und der Landschaft mit kontaminierten Stäuben. Auch der Ort Rohrbach wird selbst davon betroffen sein, da er in der Westwindzone liegt.

  • Massive Zunahme des Schwerlastverkehrs in Gambach, Ottersried und Rohrbach, vor allem in der Ottersrieder und Fahlenbacher
    Straße. Die Fahlenbacher wissen, was eine überbordende Verkehrsbelastung bedeutet.

  • Massive Zunahme des Schwerlastverkehrs in Gambach, Ottersried und Rohrbach, vor allem in der Ottersrieder und Fahlenbacher
    Straße. Die Fahlenbacher wissen, was eine überbordende Verkehrsbelastung bedeutet.

  • Deutliche Verringerung der Wohnqualität in den betroffenen Orts- teilen

  • Erhebliche Wertverluste bei Häusern und Wohnungen durch den Lärm, Staub und Verkehr; längerfristig auch bei den umliegenden Landwirtschaftsflächen, auf denen sich die kontaminierten Stäube nach und nach ablagern und schließlich selbst zu Sondermüllflächen werden.

Bürgermeister Keck und der Gemeinderat informieren ihre Bürger über diese Folgen nicht. Sie verharmlosen das Vorhaben und vertuschen seine Folgen. Ja, sie schreien sogar „Hurra“, wenn ein „derart wichtiger Betrieb“ in Rohrbach entsteht.

Die Bürgergemeinschaft Holledauer Kulturlandschaft tut das nicht. Im Landkreis Pfaffenhofen gibt bereits eine größere Anzahl von Recyclern; Rohrbach braucht einen zusätzlichen gewiss nicht. Es ist ohnehin zutiefst bedauerlich, dass die Landschaft immer mehr zubetoniert, versiegelt und durch gigantische und größenwahnsinnig anmutende Hallen verunstaltet wird.

Unser Flugblatt finden Sie zum Download
Hier

Im Pfaffenhofener Kurier stand ein Beitrag in dem Bürgermeister Keck den Stand der Planungen für das Sondergebiet mit der Verarbeitung von belastetem Material bis zur Steinbrecheranlage ausführt. 

presse 1

Leider verharmlost der Inhalt was wirklich auf die Bewohner von Ottersried, Gambach und auch Rohrbach zukommt. Wir sahen uns deshalb veranlaßt hier Transparenz zu schaffen und unseren Beitrag als Leserbrief an den Pfaffenhofener Kurier zu geben.
Den Brief finden Sie hier

Ob dieser Brief mit den berechtigten Anliegen der betroffenen Bürger/innen in der Zeitung abgedruckt wird ist nach einem Gespräch mit dem zuständigen Redakteur fraglich. Wir geben hier jedoch nicht auf.

Es wird Frühjahr und unsere Hallertauer Kulturlandschaft beginnt zu blühen. Wir tun alles was in unseren Möglichkeiten ist, dass dies auch so bleibt. Deshalb sind wir wieder aktiv.


Servus und bis bald.

Josef und Hildegard Lichtblau



Grüß Gott zusammen,

die Bürgergemeinschaft zum Erhalt der Hallertauer Kulturlandschaft meldet sich wieder zu Wort.

Was ist zwischenzeitlich zu unserem Thema alles geschehen?

1. Nach dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats die ursprüngliche Planung statt ehemals 17.000 qm jetzt auf 24.000 qm zu realisieren hatten die Bürger/innen bis 02. November die Möglichkeit ihre Bedenken und Einwände vorzubringen. Eine erhebliche Zahl tat dies auch. Seit November läuft die Überprüfung des geplanten Vorhabens. Voraussichtlich bis Mitte diesen Jahres, denn dann soll das Thema wieder aufgenommen werden. Ein großer Dank an alle Bürger/innen für ihr Engagement.

2. Unser Anwalt hat parallel dazu ein Schreiben verfasst, welches die offenen, nicht geklärten Fragen in den ausgelegten Planungsunterlagen aufzeigt. Dieses Schreiben ging an die Gemeinde Rohrbach und andere mit dem Thema befasste Stellen.

3. Beim Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten in Geisenfeld übergaben wir ein Schreiben unserer Initiative zum Erhalt der Hallertauer Kulturlandschaft an Dr. Markus Söder. 



Wie könnte es in der Zukunft aussehen ?

Denken Sie dabei wie sich das Gebiet in Ronnweg entwickelt hat.

Wo stehen wir aktuell ?

Dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats vom 14.09.22 folgte die Auslegung und Einsichtnahme für die Bürger in die Details der geplanten Industrieanlage. Ebenso die Möglichkeit dagegen Einspruch bei der Gemeinde einzulegen. Termin war der 02.11.22.

Fazit beim Blick auf die Detailpläne: Die Bedrohung unserer Hallertauer Kulturlandschaft geht seitens Unternehmer und Gemeinde weiter.


Es sind jetzt nicht mehr ca. 17.000 qm sondern sogar 24.000 qm. Das ist eine Steigerung von über 40%.

Uns erreichte eine hohe Zahl von Anfragen zu den Auswirkungen der geplanten Industrieanlage auf die Landschaft und Bürger. Überraschend hoch war der Anteil von Bürgern aus Rohrbach und anderen Gemeindeteilen.

Die häufigsten Fragen:

Wie betrifft das uns?
Was entwickelt sich da?

Was bedeutet Sondergebiet eigentlich?

Die an die Gemeinde gegangenen Einsprüche waren von Menge und Inhalt sehr beachtlich.
Und die Fragen gehen auch nach Ablauffrist weiter.

Wir haben unseren Rechtsanwalt beauftragt zu dem Vorhaben "Ausweisung eines schmutzigen Industriegebiets mit Betonbrecheranlage und Bearbeitung von kontaminierten Bodenmaterialien" Stellung zu nehmen und zwar gegenüber der Gemeinde und deren übergeordneten Behörden.
Dies läuft bereits alles fristgerecht.

Mehr zu den Auswirkungen dessen was da bisher geplant wurde folgt in den nächsten Wochen.

Danke an die Bürgerinnen und Bürger die unsere Initiative zum Erhalt der Hallertauer Kulturlandschaft unterstützen.
Es ist ihnen allen ein Anliegen, dass in der Gemeinde Rohrbach kein schmutziges Industriegebiet gebaut wird, das niemand braucht, außer einem einzelnen Unternehmer..

Schöne Weihnachtstage und ein Jahr 2023 in gesunder Umgebung.


Servus und bis bald


Was haben wir bisher erreicht?

Unsere Bürgergemeinschaft hat erreicht, dass auf dieser Fläche weiterhin Sonnenblumenn blühen können, statt einer Industriebrache.
Zur Information: Warum unsere Initiative in der Vergangenheit?
Zunächst war nur von einem Humuslager die Rede, entwickelte sich aber im weiteren Verlauf zum Sondergebiet mit ausgedehnter Industrieanlage plus Steinbrecher. Mit allen Auswirkungen auf über 17.000 Quadratmeter.
Mitte des Jahres 2022 wurde diese Maßnahme zurück genommen.

Unser Dank gilt allen Bürgerinnen und Bürgern,  die sich in unsere Intiative eingebracht haben.
Nicht auszudenken, wenn der Bau der Industrieanlage mittlerweile bereits begonnen hätte.

Die Bedrohung unserer Hallertauer Kulturlandschaft
geht weiter seitens Unternehmer und Gemeinde.

Am 14.09.22 hat der Gemeinderat in seiner Sitzung einstimmig folgendes beschlossen:

11. Änderung des Flächennutzungsplanes für das Grundstück Fl.Nr. 1769 als
"Lagerplatz für Aushubmaterialien mit Recycling- und Aufbereitungsanlage"

parallel dazu ein Bebauungsplanverfahren Nr. 48 "Sondergebiet Lagerplatz mit Recycling- und Aufbereitungsanlage".

Der Beschluss ist im Internet abrufbar über www.rohrbach-ilm.de unter Amtliche Bekanntmachungen.

Wichtig ist der Hinweis der Gemeindeverwaltung über die frühzeitige Beteiligung von interessierten Bürgerinnen und Bürgern den Entwurf für dieses Vorhaben einzusehen. Dies ist möglich vom 29. September bis 02. November 2022 im Rathaus.

Hofmarkstr. 2,
85296 Rohrbach,
Zimmer 10.

Uns ist wichtig Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger zu den Auswirkungen der Baumassnahme zu schaffen.

Deshalb werden wir wieder aktiv.

Bald dazu mehr.

Um diese Fläche über 24.000 Quadratmeter geht es

sondergebiet 3b

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Josef LichtblauGambach 51